Lateintänze

Samba

Ursprünglich war Samba ein Sammelname für viele Tanzformen, die im 19. Jahrhundert von afrikanischen Sklaven aus dem Kongo, dem westlichen Sudan und Angola in ihre neue Heimat Brasilien eingeführt wurden.

Der Durchbruch gelang nach dem Zweiten Weltkrieg als Samba zum festen Repertoire vieler Tanzkapellen gehörte.

In der Folge nahmen Tanzschulen diesen Tanz mit Erfolg in ihr Programm auf, 1959 wurde er in das Turnierprogramm der lateinamerikanischen Tänze integriert.

Takt: 2/4

Tempo: 50 - 60 Takte / Minute

Cha Cha Cha

Der Cha-Cha-Cha ist ein moderner, paarweise getanzter Gesellschaftstanz kubanischen Ursprungs.

Der Cha-Cha-Cha in seiner weltweit verbreiteten westlichen Variante gehört zu den lateinamerikanischen Tänzen des Tanzsports und wird als Bestandteil des Welttanzprogramms in Tanzschulen unterrichtet. Die ursprüngliche kubanische Form des Cha-Cha-Cha unterscheidet sich in Technik und Figurenrepertoire stark vom heutigen Turniertanz.

Er wurde in den 50er Jahren wahrscheinlich von dem kubanischen Musiker Enrique Jorrin erfunden.

Der neue Rhythmus kam beim Publikum sehr gut an und inspirierte die Tänzer zu einem Tanzschritt, der den Grundschritt des Mambo um einen schnellen Wechselschritt ergänzt. Dieser schnelle Wechselschritt verursachte laut Jorrín ein scharrendes Geräusch, das für ihn wie cha cha chá klang, und das er als rhythmische Gesangseinlage in einige seiner Lieder einbaute. Dieses Geräusch und die daraus resultierende rhythmische Zählweise 2 3 Cha-Cha-Cha waren letztendlich namensgebend für den Tanz.

Takt: 4/4

Tempo: 30 - 32 Takte / Minute

Rumba

Das Wort „Rumba“ steht im Spanischen der Karibik auch allgemein für ein nächtliches Fest oder gemeinsames Musizieren.

Als Modetanz kam die Rumba erstmals 1914 in New York auf. Rhythmisch vereinfacht gelangte sie Anfang der 1930er Jahre auch nach Europa. Die Nationalsozialisten verboten die Rumba als entartete Kunst, aber auch in anderen Ländern ließ das Interesse nach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rumba wieder entdeckt, allerdings in zwei vollkommen unterschiedlichen Variationen. Zum einen die amerikanisch beeinflusste Square- oder Carrée-Rumba, zum anderen die vom in England lebenden Franzosen Pierre Lavelle propagierte „Rumba im kubanischen Stil“. Dies führte in den Jahren 1956 bis 1958 und 1961 bis 1963 zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich, den sogenannten „Rumbakriegen“, bei denen beide Schulen „ihre“ Rumba international etablieren wollten. Man einigte sich schließlich darauf, beide Varianten zuzulassen. Im internationalen Tanzsport hat sich mittlerweile der „kubanische Stil“ durchgesetzt. Inzwischen wird die Square-Rumba in Europa kaum noch unterrichtet – bei Tanzschulanfängern in den USA ist sie jedoch meist noch weit verbreitet.

Takt:4/4

Tempo: 24-28 Takte/ Minute

Jive

Jive ist eine Bezeichnung für einen Tanz, der vielfältige verwandte Vorläufer afroamerikanischen Ursprungs hat. Dazu gehören zu Beginn der 1930er Jahre Lindy Hop, Blues, Swing, in den 1940ern der Boogie-Woogie, gefolgt in den 1950ern vom Rock ’n’ Roll. Charakteristisch für all diese Tanzformen war und ist heute noch die stimulierende Musik. Amerikanische Soldaten brachten die in den USA beheimateten Tänze um 1940 nach Europa, wo sie bei der Jugend schnell sehr beliebt wurden. Der Boogie wurde nach dem Krieg zur dominierenden Musik. Als „ordinärer“ Tanz fand er aber nicht nur Freunde. Tanzpapst Alex Moore äußerte sich, dass er nie zuvor etwas „Grässlicheres“ gesehen habe. Englische Tanzlehrer entwickelten mit etwas langsamerer Musik den eleganten und doch lebendigen Jive. 1968 wurde er als fünfter Turniertanz zu den lateinamerikanischen Tänzen aufgenommen

Takt:4/4

Tempo: 42-44 Takte/ Minute